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Praxisbericht aus Kamerun

9. Mai 2025

Zahnarztpraxis_Klassen_Blog_Kamerun

Im März 2025 hatte ich die Gelegenheit, zwei Wochen lang gemeinsam mit einer medizinischen Gruppe des Missionswerks Hoffnungsstrahl e.V. in Kamerun zahnärztliche Hilfe zu leisten. Die Gruppe bestand aus sieben Personen – darunter eine Internistin, zahnärztliches Assistenzpersonal und ich als Zahnarzt. Ziel unseres Einsatzes war die medizinische Betreuung von Kindern und Erwachsenen in mehreren Einrichtungen im Land.

Was haben wir dort gemacht?

Das Missionswerk Hoffnungsstrahl e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit Sitz in Hamm. Es engagiert sich seit 2007 in humanitären Projekten, insbesondere in Kamerun – mit Fokus auf Kinderheime, Bildung und medizinische Versorgung. Ziel ist es, praktische Nächstenliebe zu leben und Menschen ganzheitlich zu unterstützen.

Ziel des Einsatzes war die zahnmedizinische Versorgung von Kindern und Erwachsenen in mehreren Einrichtungen im ländlichen Kamerun. Schwerpunktmäßig betreuten wir drei Kinderheime, wobei auch viele Erwachsene aus der Umgebung zu uns kamen, um sich behandeln zu lassen.

Zu den häufigsten Behandlungen zählten Zahnextraktionen, Füllungen sowie in einigen Fällen auch Wurzelkanalbehandlungen.

Zahnärztliche Behandlungen: Überraschend gute Zähne

Das erste Kinderheim war besonders gut vorbereitet: Es verfügte über ein eingerichtetes Zahnarztzimmer, das uns unter den gegebenen Umständen sehr gute Arbeitsbedingungen bot. In den beiden anderen Heimen war jedoch Improvisation gefragt. Dort brachten wir eine mobile Zahnarzteinheit mit, einschließlich sämtlicher notwendiger Materialien wie Zangen, Anästhesiemittel, Verbrauchsmaterialien und einem Sterilisator. Die mobilen Bedingungen unterschieden sich deutlich von denen in einer deutschen Praxis – so hatte beispielsweise die Bohrmaschine nicht die gewohnte Kraft.

Ein besonders herausforderndes Beispiel war die Behandlung in einem Heim ohne Stromversorgung. In diesem Fall mussten wir ganz auf die Zahnarzteinheit verzichten. Zahnextraktionen erfolgten unter Lokalanästhesie und da keine Absaugung möglich war, mussten wir das Blut regelmäßig manuell abtupfen, um die Übersicht während des Eingriffs zu behalten.

Was uns als Team besonders beeindruckt hat, war der überraschend gute Zahnstatus vieler Kinder. Wir begegneten zahlreichen vollbezahnten, kariesfreien und völlig unbehandelten Gebissen – ein Bild, das in dieser Häufung in Deutschland kaum vorkommt. Mehrfach am Tag staunten wir, noch nie so gesunde 32 Zähne gesehen zu haben.

Der Grund für diesen Zustand scheint vor allem in der zuckerarmen Ernährung zu liegen. Viele Kinder konsumieren kaum industriellen Zucker, was sich in der Zahngesundheit deutlich widerspiegelt. Verglichen mit dem durchschnittlichen Zahnstatus gleichaltriger Kinder in Deutschland, schneiden die Kinder in Kamerun in vielen Fällen deutlich besser ab.

Das Leben vor Ort

Unsere Unterbringung war einfach, aber gut organisiert. Wir hatten Betten, fließendes Wasser und sogar einen persönlichen Koch. Die Arbeitsbedingungen waren zum Teil herausfordernd, insbesondere in Einrichtungen ohne Strom oder feste Infrastruktur. Dennoch haben uns insbesondere auch die freundliche Aufnahme und die große Dankbarkeit der Menschen sehr berührt.

Einen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle auch der Patientenschaft aussprechen, die eine Spende in Höhe von 500 Euro an das Missionswerk Hoffnungsstrahl e.V. übergab. So können auch zukünftig Projekte wie dieses finanziert werden.

Erwin Klassen – Zahnarzt Hamm-Rhynern

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